Ein Blick hinter die Kulissen

Die Vorbereitung ist essenziell. Bevor der Prüfer das Gelände betritt, studiert er die vorhandene Dokumentation: Prüfberichte, Sicherheitsnachweise und Installationspläne. Dabei achtet er auf die Einhaltung der Prüffristen gemäß der Niederspannungs-Installationsverordnung (NIV) Artikel 36 und 37. Eine überfällige Anlage erhöht nicht nur das Sicherheitsrisiko, sondern kann auch rechtliche Konsequenzen haben.

Der erste Eindruck zählt. Bei der visuellen Inspektion wird geprüft, ob die Anlagen frei zugänglich, sauber und ordentlich sind. Klare Beschilderungen gemäß Niederspannungs-Installationsnorm (NIN) Abschnitt 5.1 sind dabei unerlässlich. Schaltgeräte, Stromkreise und Schutzorgane müssen gemäß NIN 5.1.1.1 eindeutig und dauerhaft beschriftet sein. Sichtbare Schäden, wie Risse oder Überhitzungsspuren, sowie mangelnde Sauberkeit können auf Wartungsmängel hinweisen. Eine sorgfältige Dokumentation sichert Normenkonformität und schafft die Grundlage für notwendige Maßnahmen.

Die häufigsten Stolperfallen

• Vergessene Dokumente: Fehlende Sicherheitsnachweise sind laut NIV Art. 24 ein häufiges Problem. Auch Änderungen an Anlagen müssen dokumentiert werden (NIV Art. 12).
• Defekte oder veraltete Schutzsysteme: FI-Schalter müssen laut NIN 4.1.3.1.1 einwandfrei funktionieren. Veraltete Installationen und unzureichender Überspannungsschutz (NIN 6.3, NIN 5.5) erhöhen das Risiko.
• Überlastete Stromkreise und Isolationsprobleme: Unsachgemäße Erweiterungen können Brände verursachen. Fehlende Isolationsmessungen gefährden die Sicherheit (NIN 4.3, NIN 6.4.3).
• Feuchträume: Schutzmaßnahmen wie FI-Schutzschalter und Abstandsregeln sind in NIN 7.01 klar geregelt.